Abdel Rahman El Bacha
Biographie
Abdel Rahman El Bacha ging im Juni 1978 nach einstimmigen Urteil als Sieger aus dem Brüsseler Wettbewerb Königin Elisabeth hervor, bei dem ihm auch der Publikumspreis zuerkannt wurde. Seitdem hat er eine umfangreiche internationale Karriere aufgebaut.
Der Pianist stammt aus einer Musikerfamilie, außerdem ist er Neffe eines berühmten Malers. Er wurde in Beirut (Libanon) als Sohn eines Komponisten geboren und begann 1967 seine Ausbildung bei Zvart Sarkissian, einem Schüler von Marguerite Long und Jacques Février. Schon im Alter von 10 Jahren debütierte El Bacha mit dem d-Moll-Konzert von J. S. Bach. Der legendäre Claudio Arrau sagte ihm 1973 eine große Karriere voraus und ein Jahr später wurden ihm Stipendien aus England, Frankreich und der Sowjetunion angeboten. Aufgrund der kulturellen Affinität entschied sich Abdel Rahman El Bacha für Frankreich und studierte bei Pierre Sancan am Conservatoire in Paris. Das Studium schloss er mit ersten Preisen für Klavier, Komposition, Kammermusik, Harmonielehre und Kontrapunkt ab.
Nachdem ihm der Königin Elisabeth-Wettbewerb den Weg zur internationalen Konzertszene eröffnet hatte, beschloss er jedoch, zunächst abzuwarten, um sein Repertoire zu vergrößern und zu vervollkommnen. Zu dieser Zeit begannen die Musikkritiker, ihn mit den größten Pianisten zu vergleichen. Nachdrücklich betonten sie seine Souveränität, die Klarheit, die Virtuosität und die Selbstverständlichkeit seines emotional geprägten Spiels.
Heute tritt Abdel Rahman El Bacha in ganz Europa, in Japan, im Mittleren Osten und in den USA auf. Er ist im Salzburger Mozarteum ebenso zu erleben wie Théâtre des Champs-Elysées in Paris, in der Berliner Philharmonie und im Concertgebouw Amsterdam. Dabei kam es zur Zusammenarbeit mit bedeutenden Dirigenten wie Serge Baudo, Eliahu Inbal, Emmanuel Krivine, Kurt Masur oder Stanislaw Skrowaczewski sowie mit großen Orchestern wie den Berliner Philharmonikern, dem Orchestre de Paris, dem Royal Philharmonic Orchestra London, dem NHK-Orchester Tokyo und dem Orchestre de la Suisse Romande. Das weit gespannte Repertoire des Pianisten basiert vor allem auf den Werken von Bach, Mozart, Beethoven, Schubert, Schumann, Chopin, Rachmaninoff, Ravel und Prokofjew und schließt etwa sechzig Konzerte ein.
Im Jahr 1983 wurde seine erste CD-Einspielung „Frühe Werke von Prokofjew“ mit dem „Grand Prix de l’Academie Charles Gros“ ausgezeichnet. Dieser Preis wurde ihm von Frau Prokofjew persönlich überreicht, Für das Label Forlane spielte der Pianist drei Klavierkonzerte von Johann Sebastian Bach, Ravels Klavierkonzerte sowie weitere Werke von Schubert, Schumann und Ravel ein. Seine Einspielung sämtlicher Klaviersonaten von Ludwig van Beethoven wie auch die Aufführung im Konzertsaal wird von der Presse als „herausragendes musikalisches Ereignis“ gerühmt. Die zweite CD dieses Zyklus und das Ravel-Rezital erhielten den begehrten „Grand Prix du Disque“. Ebenfalls bei Forlane liegt die Gesamteinspielung sämtlicher Klavierwerke von Frédéric Chopin vor. Für das japanische Label Triton hat er das gesamte Klavierwerk von Ravel, Schuberts Impromptus, eine CD mit virtuosen Werken russischer Komponisten und Johann Sebastian Bachs Wohltemperiertes Klavier eingespielt (Band1, 2011 und Band 2, 2014) Für Mirare hat er zahlreiche CDs eingespielt, darunter die Werke für Klavier solo von Prokofjew und, zum zweiten Mal, alle Klaviersonaten Beethovens. Die neueste Veröffentlichung beinhaltet die Balladen und Scherzi von Chopin.